Periorale Dermatitis

Periorale Dermatitis (Mundrose) – Was hilft?

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Was ist periorale Dermatitis?

Die periorale Dermatitis, ist eine entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung der Haut im Gesicht. Besonders um den Mund herum (lat. „perioral“) zeigt sich der auch Mundrose genannte rötliche Hautausschlag – aber auch andere Partien der Gesichtshaut können betroffen sein. Es besteht eine Ähnlichkeit zu Rosacea, weshalb die Hautkrankheit auch als „rosacea-artige Dermatitis“ bezeichnet wird.

Betroffen sind am häufigsten Frauen vom Teenageralter an bis etwa Mitte vierzig. Seltener zeigt sich die periorale Dermatitis bei Kindern und Männern. Als Hauptauslöser der perioralen Dermatitis gilt die übermäßige Anwendung von Hautpflegeprodukten (vor allem Feuchtigkeitscremes) und anderen Kosmetika. Der Ausbruch einer Mundrose kann durch Faktoren wie hormonelle Schwankungen, Sonne und Stress begünstigt werden. Dabei ist die periorale Dermatitis eine ungefährliche Erkrankung der Haut, die in erster Linie durch einen mehrwöchigen Verzicht auf Pflegeprodukte therapiert wird.

Periorale Dermatitis: Symptome und Verlauf

Der rote, entzündliche Hautausschlag zeigt sich im Anfangsstadium der perioralen Dermatitis primär um den Mund herum. Gelegentlich ist auch das Kinn betroffen, seltener Stirn, Nasenumgebung (perinasal), Augenlider und der Bereich um die Augen herum (periokulär). Oft tritt der entzündliche Ausschlag symmetrisch im Gesicht auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer flächigen Ausweitung der juckenden Rötungen mit vermehrter Schuppung der Haut. Gelegentlich treten entzündete Papeln (Knötchen) und Pusteln (Eiterbläschen) auf.

Mundrose-Betroffene leiden unter unangenehmen Spannungsgefühlen der Haut, die mit Brennen und Jucken, manchmal sogar mit Schmerzen einhergehen. Aber nicht nur die körperlichen Symptome können quälend und störend sein. Auch auf psychischer Ebene kann die Krankheit eine Belastung darstellen, selbst wenn es sich in erster Linie um ein kosmetisches Problem handelt. Die Mundrose ist nicht per se eine chronische Hauterkrankung, nimmt jedoch oftmals einen chronischen Verlauf. Dann wechseln sich beschwerdearme Phasen mit Entzündungsschüben ab. Wer Symptome perioraler Dermatitis bei sich feststellt, sollte sich bei einer Dermatologin oder einem Dermatologen vorstellen. Eine Fachperson kann eine Mundrose sicher diagnostizieren und ausschließen, dass den Beschwerden eine andere Krankheit zugrunde liegt. So kann etwa eine Verwechslung mit Neurodermitis, Akne, Rosacea oder Psoriasis ausgeschlossen werden.

Auslöser und Ursachen der Mundrose

Als Hauptauslöser der perioralen Dermatitis gilt eine überpflegte Haut. Die Erkrankung wird deshalb auch Stewardessenkrankheit genannt, weil Flugbegleiter*innen während ihrer Arbeit extrem trockener Luft ausgesetzt sind, was viele durch vermehrte Nutzung von Feuchtigkeitscremes auszugleichen versuchen. Da bei dieser Berufsgruppe ein makelloses Aussehen gefragt ist, kommt das permanente Tragen von Make-up hinzu, was ebenfalls ein Auslöser der perioralen Dermatitis sein kann. Als weitere Ursachen der Mundrose gelten:

  • Andauernder Stress
  • Hormonschwankungen
  • Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich
  • UV-Licht (Sonneneinstrahlung und künstliches UV-Licht im Solarium)
  • Hitze und Kälte
  • Feuchtigkeit im Mund-Nasen-Bereich durch Tragen einer Schutzmaske

Diese Einflussfaktoren verstärken Periorale Dermatitis

Oft gestaltet sich die Bekämpfung der störenden Symptome auf der Gesichtshaut als schwierig. Das gilt besonders, wenn Einflussfaktoren vorliegen, die den Ausschlag um den Mund immer wieder triggern und am Abheilen hindern. Was verschlimmert Mundrose?

  • Bekämpfung der Beschwerden mit kortisonhaltigen Cremes oder Salben: anfängliche Besserung mit Wiederaufflammen kurz nach dem Absetzen
  • Häufiges Waschen des Gesichts: das zu oft wiederholte Entfernen des natürlichen Hautfetts
  • Entzündungsfördernde Ernährung, die sich auch über eine gestörte Darmflora (Darm-Mikrobiom) auf den gesamten Körper, so auch auf die Haut, negativ auswirkt - Benutzung fluoridhaltiger Zahnpasta
  • Parfum, parfümierte Waschmittel und andere Duftstoffe

Manchmal lassen sich Triggerfaktoren der perioralen Dermatitis einfach identifizieren, oft jedoch nicht. Bei wiederkehrenden Symptomen ist es hilfreich, ein Hauttagebuch zu führen, um Auslöser der Mundrose zu erkennen und zukünftig zu vermeiden.

Empfohlene Pflegeprodukte bei perioraler Dermatitis

Mundrose Behandlung – Was hilft bei überpflegter Haut?

Frau wäscht sich das Gesicht am Waschbecken
Warmes Wasser und gelegentlich milde Waschlotionen: Mehr braucht die Haut bei perioraler Dermatitis nicht.

Um die periorale Dermatitis zu behandeln, sollten Betroffene zunächst eine Nulltherapie durchführen: Für einige Wochen sollten alle Kosmetika, Pflegeprodukte und bisher verwendete Salben abgesetzt werden. In dieser Zeit empfiehlt es sich, die Gesichtsreinigung lediglich mit einem Mikrofasertuch und warmem Wasser durchzuführen. Gelegentlich können auch milde Waschlotionen benutzt werden. Um alle Reize auf ein Minimum zu reduzieren ist es wichtig, die Haut beim Abtrocknen nicht zu rubbeln, sondern nur sanft mit einem weichen Handtuch abzutupfen. Bis die geröteten, schuppigen Hautstellen abgeheilt sind, ist ein Verzicht auf direktes Sonnenlicht ein weiterer wichtiger Faktor der Behandlung der perioralen Dermatitis.

Zur Behandlung einer Mundrose bietet häufig der konsequente Verzicht auf jegliche Pflegeprodukte an, empfohlen sind sechs bis zwölf Wochen. Es kann jedoch vorkommen, dass sich die Symptome zu Beginn der Nulltherapie zunächst verstärken, bevor sich die Haut regeneriert. Dann ist Geduld wichtig, um nicht in Versuchung zu kommen, erneut Pflegeprodukte anzuwenden. Ist der Leidensdruck durch den optischen Eindruck der Rötungen zu hoch, kann die Eucerin AntiRÖTUNGEN Kaschierende Tagespflege LSF 25 für sehr empfindliche Haut helfen, rote Stellen abzudecken. Wenn die Mundrose-Behandlung ärztlich begleitet wird, sollte die Verwendung jeglicher Pflegeprodukte besprochen werden.

Welche Creme hilft gegen Mundrose?

Skepsis gegenüber einer Nulltherapie lässt Betroffene immer wieder nach Linderung der perioralen Dermatitis durch Cremes und Salben suchen. Dabei raten Dermatolog*innen von Selbsttherapien ab. Besonders die Anwendung von Cortison-Cremes kann in einen Teufelskreis aus schneller Linderung und erneutem Aufflammen der Entzündung bei Absetzversuchen führen. Je nach Einzelfall und Ausprägung der perioralen Dermatitis können folgende Präparate gegen Mundrose verschrieben werden:

  • Zinksalbe
  • Natriumbituminosulfat-Gel
  • Antibiotika als Salbe oder Lösung
  • Pimecrolimus-Creme

In besonders schweren Fällen von Mundrose kann die Einnahme von Antibiotika sinnvoll sein. Bei Nichtansprechen auf eine Antibiose kommt möglicherweise eine Therapie mit dem Aknemittel Isotretinoin infrage.

Achtung: Wenden Sie verschreibungspflichtige Arzneimittel nie ohne ärztliche Verordnung an!

Hausmittel gegen periorale Dermatitis– ja oder nein?

Als Mundrose-Hausmittel können Patient*innen Schwarztee-Kompressen anwenden, die die Abheilung der Entzündung unterstützen. Grund dafür sind die in Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe. Sie entstehen in höherer Konzentration, je länger der Tee zieht. Mindestens fünf bis zehn Minuten Ziehzeit sollte daher eingehalten werden. Nach dem Abkühlen wird ein sauberes Baumwolltuch mit dem schwarzen Tee befeuchtet und für etwa eine Viertelstunde auf die betroffenen Hautpartien gelegt. Dieses Hausmittel gegen Mundrose trägt dazu bei, Spannungsgefühle und Juckreiz zu mildern und die Rötungen abklingen zu lassen.

Ernährung bei perioraler Dermatitis

Antientzündliche Ernährung gegen Mundrose
Eine antientzündliche Ernährung unterstützt die Heilung von perioraler Dermatitis.

Wie bei vielen anderen Krankheiten lässt sich auch die Entstehung und der Verlauf einer Mundrose positiv durch eine passende Ernährung beeinflussen. Symptome können sich verbessern oder gar nicht erst entstehen. Als Empfehlungen bei der Stewardessenkrankheit gilt eine antientzündliche Ernährung, bei der folgende Regeln eingehalten werden sollten:

  • Übermäßigen Verzehr von entzündungsfördernden Lebensmitteln wie Zucker, Weißmehlprodukten und Fleisch (insbesondere Schweinefleisch) vermeiden bzw. einschränken
  • Täglich Gemüse und Obst verzehren
  • Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte sowie Fermentiertes wie Sauerkraut oder Joghurt regelmäßig zu sich nehmen
  • Mahlzeiten mit antientzündlich wirkenden Gewürzen wie Kurkuma, Kreuzkümmel, Muskatnuss und Ingwer verfeinern
  • Auf die Zufuhr von ausreichend Omega-3-Fettsäuren achten (z.B. in Avocados, Nüssen, Raps-, Lein- oder Walnussöl sowie in Fischsorten wie Lachs, Makrele oder Hering)
  • Alkoholische Getränke meiden

Wie lange dauert es, bis eine periorale Dermatitis abheilt?

Frau mit makelloser Haut lächelt sich im Spiegel an.
Mit der richtigen Behandlung wird die Haut wieder makellos schön.

Werden alle Pflegeprodukte, Salben und Kosmetika abgesetzt, ist oft schon nach wenigen Tagen eine erste Besserung der Mundrose-Symptome erkennbar. Bis das Hautbild sich vollständig erholt hat, können vier bis sechs Wochen vergehen. Mit der Entstehung von Narben ist nicht zu rechnen. Um mögliche erneute Krankheitsschübe zu verhindern, sollten Betroffene auf Pflegeprodukte zurückgreifen, die auf ihren Hautzustand abgestimmt sind. Das Ziel ist es, die natürliche Hautschutzbarriere in ihrer Funktion zu unterstützen und überpflegte Haut sowie in Konsequenz periorale Dermatitis in Zukunft zu vermeiden.

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